Die Geschichte der Lauterbacher Kirchenglocken Teil 2

Im zweiten Teil unseres Berichtes zur Geschichte der Lauterbacher Kirchenglocken hier zunächst die Daten der kleinen Glocke der Heilandskirche:


Kleine Glocke

680 kg; 1,00 m Durchmesser; 0,70 m Höhe

1. Seite: Mein Schall ruft zu Gottes Ehr

und zu seiner Glaubenslehr.

1730

2. Seite: Relief: Taube

Spruch: Welche der Geist Gottes treibt,

die sind Gottes Kinder. Röm. 8.14

Relief: Anker


Die kleine Glocke ist auch die einzige Glocke des ursprünglichen Geläutes der Heilandskirche, die immer noch ihren Dienst verrichtet.

Während des 1. Weltkrieges mussten die große und mittlere Glocke der Wehrkirche für Kriegszwecke abgegeben werden (1917). Die kleine Glocke ist später aus einem Lagerschuppen spurlos verschwunden.

Den Glocken der Heilandskirche hingegen blieb dieses Schicksal erspart. Sie wurden gemäß eines Gutachtens von1917 von Herrn Prof. Dr. Berling aus Dresden, wegen ihres wunderschönen Klanges zurückgestellt.

Während des 2. Weltkrieges mussten aber die große und mittlere Glocke der Heilandskirche für Kriegszwecke abgenommen werden.

Am 8. Februar 1942 läuteten die Glocken das letzte Mal vom Turm der Heilandskirche. Im Gottesdienst dieses Sonntags Sexagesimae wurden die beiden abzuliefernden Glocken noch einmal einzeln geläutet.

Sie läuteten an diesem Sonntag noch zu den Gottesdiensten des Tages, Kindergottesdienst, Taufgottesdienst und Ehrengeläut für Gefallene.

Nachmittags zwischen 16:00 und 17:00 Uhr fand das Abschlussgeläut in drei Pulsen (16:00 -16:20; 16:25 - 16:40 und16:45- 17:00) statt.

Nach dem Verstummen der Glocken wurde auch die Uhr angehalten, so dass auch ihr Schlagwerk verstummte.

Die Glocken wurden von Baumeister O. Krumbiegel aus Marienberg mit Hilfe einer Winde am 11. und 13. Februar 1942 bei heftigem Schneetreiben vom Turm abgelassen.

Am 14. Februar wurden die beiden Glocken auf Schlitten gesetzt und zum Bahnhof Pockau gefahren.